Gebäudeschadstoffuntersuchungen Altes Deutsches Gymnasium Schwabach

Orientierende Gebäudeschadstoffuntersuchung 2014; Detaillierende Gebäudeschadstoffuntersuchung Asbest 2015; Arbeits- und Sicherheitspläne gemäß BGR 128/TRGS 524, TRGS 519 (Asbest) und TRGS 521 (KMF); Zuarbeit zur Erstellung von Leistungsverzeichnissen.
Gebäudeschadstofferkundung im DG
Dienstleister

R & H Umwelt GmbH

Schnorrstraße 5A / 90471 Nürnberg
Telefon: 0911 86 88-10
Projekt
Ort der Ausführung: Wittelsbacherstraße 1, Schwabach, Bayern, Deutschland, Europa
Zeitraum: Okt 2014 - Dez 2015
Beschreibung

Anlass

Die Stadt Stadt Schwabach beabsichtigt, einen Teil des Gebäudekomplexes „Altes Deutsches Gymnasium“ in Schwabach zu sanieren. Der Teilbereich liegt an der Südlichen Ringstraße sowie der Wittelsbacher Straße und endet dort etwa an der Südseite des Haupteingangs. Der restliche Teil des Gesamtkomplexes ist nicht Planungsgegenstand. Der zu sanierende Teil umfasst eine BGF von ca. 5010 m² und einen Bruttorauminhalt von ca. 16.700 m³. Hierbei sind Kellergeschoß und die derzeit nicht ausgebauten Dachgeschosse berücksichtigt. Zusätzlich sollen an den Bestandsgebäuden - nach Stand der derzeitigen Überlegungen - 2 Treppenhäuser, eines davon mit Aufzug, zur Erschließung und Sicherstellung der Flucht und Rettungswege geplant und umgesetzt werden.

Orientierende Gebäudeschadstoffuntersuchung

Die R & H Umwelt GmbH wurde durch die Stadt Schwabach beauftragt, in einem Teil des Gebäudekomplexes „Altes Deutsches Gymnasium“ in Schwabach eine orientierende Gebäudeschadstoffuntersuchung durchzuführen.

Der zu untersuchende Teilbereich des „Altes Deutsches Gymnasium“ liegt an der Südlichen Ringstraße sowie der Wittelsbacher Straße und endet dort etwa an der Südseite des Haupteingangs und soll saniert werden. Die Gebäude des zu sanierenden Teilbereichs wurden 1726, 1757 und 1907 erbaut. Die Gebäude dienten u.a. als Zucht- und Arbeitshäuser, später als Lehrerseminar und bis 1977 als Gymnasium. Der gesamte Gebäudekomplex steht unter Denkmalschutz und erstreckt sich über 5 Etagen (KG, EG, 1.OG, 2.OG und DG).

Im Rahmen der orientierenden Gebäudeschadstoffuntersuchung wurden unterschiedliche Baumaterialien vorgefunden. Es wurde ein für die Baujahre und die Bauhistorie außergewöhnlich geringes Schadstoffinventar vorgefunden. Trotzdem wurden Schadstoffe wie Taubenkot (DG), PAK (Dampfsperren, Dachpappen), Asbest (Fensterbrett, Fliesenkleber), Holzschutzmittel (Dachbalken, Dachlatten, Holz aus den Fachwerkwänden) und künstliche Mineralfasern (KMF) (Dämmungen, Akustikdecken) vorgefunden. Zusätzlich besteht baualtersbedingt Verdacht auf PCB- haltige Ummantelungen von Elektroinstallationen und PCB-haltige Leuchtstoffröhrenkondensatoren. Zu den genannten Schadstoffen sind Dekontaminationsarbeiten im Zuge des Rückbaus notwendig.

Des Weiteren besteht Asbestverdacht bei sämtlichen, nicht beprobten Fliesen- und Bodenbelagsklebern sowie in den Füllungen von Brandschutztüren. Bezüglich des Asbestverdachtes bei den Klebern empfehlen wir vor Beginn der Sanierungsmaßnahme dringend die Durchführung einer Detailuntersuchung, um eine belastbare Planungs- und damit Kostensicherheit bzgl. dem Thema Asbest zu erlangen.

Die klassische mineralische Gebäudesubstanz besteht durch unterschiedliche Bauzeiten und Umbauten aus unterschiedlichen Materialien. Die Wände wurden aus Sandstein, Ziegel, Porenbeton und Schlackesteinen gebaut. Teilweise sind auch Fachwerkwände vorhanden. Die Geschoßdecken wurden teils als Fehlböden erstellt, teils als Ziegeldecken mit Stahlträgern. Im Dachgeschoß sind auch noch Relikte von alten Gewölbeputzdecken des 2.OG vorhanden.

Die Unterdecken wurden mit unterschiedlichen Materialien verkleidet wie Styropor, verputzte Schilfmatten oder auch KMF-haltige Akustikdecken. Die Böden wurden mit Teppichen, PVC-Böden und Fliesen ausgelegt.

Im Hinblick auf eine kostenoptimierte Entsorgungsstrategie wurden in Kapitel „7.3 Verwertung/Entsorgung der anfallenden Materialien“ die entsprechenden Chargen zusammengestellt, aus denen nach derzeitigem Kenntnisstand RW I und RW II Material für die Verwertung zusammengestellt werden kann. Ebenso sind die unterschiedlichen entsorgungsrelevanten Materialien bezüglich ihrer orientierenden Einstufung gemäß DepV und der jeweiligen AVV-Nummer zusammengestellt.

Detailuntersuchung Asbest

In keiner der im Zuge der Detailuntersuchung entnommenen Materialproben konnte Asbest nachgewiesen werden.

Aufgrund der vorliegenden Untersuchungsergebnisse beschränken sich die Vorkommen von Asbest in dem Gebäude auf die Ergebnisse der Orientierenden Gebäudeschadstoffuntersuchung – die asbesthaltigen Fensterbretter und den asbesthaltigen Kleber der Bodenfliesen in einem Raum des KG in Bauteil 2.

Arbeits- und Sicherheitspläne

Aufgrund der vielfältigen Schadstoffsituation mussten 3 unterschiedliche Arbeits- und Sicherheitspläne erstellt werden:

- Arbeits- und Sicherheitspläne gemäß BGR 128/TRGS 524 für sämtliche Schadstoffe außer faserförmigen Schadstoffen.

- Arbeits- und Sicherheitsplan gemäß TRGS 519 (Asbest)

- Arbeits- und Sicherheitsplan gemäß TRGS 521 (KMF)

Zuarbeit zu Leistungsverzeichnissen

Für die Erstellung von Ausschreibungen für die unterschiedlichen Gewerke wurden seitens des Architekten schadstoffspezifische Ergänzungen in den unterschiedlichen Leistungsverzeichnissen gewünscht. Diese wurden sowohl im persönlichen Gespräch, als auch fernmündlich erarbeitet.

Auftraggeber

Stadt Schwabach, Amt für Gebäudemanagement

Branche: Stadt- und Gemeindeverwaltungen
Albrecht-Achilles-Straße 6
91126 Schwabach
Bayern, Deutschland, Europa
Referenz bestätigt am 18.12.2019 durch Stadt Schwabach, Amt für Gebäudemanagement
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